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Die Zerstörung Magdeburgs

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Die Stadt Magdeburg erlebte während des Zweiten Weltkrieges 31 größere Luftangriffe durch die US-amerikanische und britische Luftwaffe. Hierbei wurden insgesamt rund 5000 Flugzeuge eingesetzt und mehr als 12000 Tonnen an Bombenlast über der Elbestadt abgeworfen. Die schwersten und verlustreichsten Angriffe erfolgten am 21. Januar, 5. August, 11. Dezember und 28. September 1944, sowie dem 6. Februar 1945. Allen voran steht jedoch das Inferno vom 16. Januar 1945. Entgegen allen in den letzten Jahren in Umlauf gebrachten Beschönigungen verloren alleine bei diesem Angriff etwa 16.000 Einwohner Magdeburgs ihr Leben.

Im Jahr 1938 lebten in der Stadt Magdeburg 330.000 Menschen. Zwar waren vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Luftkriegs insbesondere Frauen und Kinder, aber auch zahlreiche ältere Menschen aus der Stadt evakuiert worden, trotzdem war allein die dicht bebaute Innenstadt im Winter 1944/45 noch mit 90.000 Menschen besiedelt. Alleine ihnen, und nicht den Rüstungsbetrieben oder überregional bedeutenden Verkehrseinrichtungen galt der Angriff vom Abend des 16. Januar. Bei Kriegsende gehörte Magdeburg zu den am schwersten zerstörten deutschen Städten im Zweiten Weltkrieg. Fast 70 Prozent des Wohnraumes wurde durch die Luftangriffe in Mitleidenschaft gezogen. Große Teile der Innenstadt bildeten ein reine Trümmerwüste.

Bei einem deutschlandweit berechneten Zerstörungsgrad von 60 Prozent und insgesamt sechs Kubikmetern Trümmern pro deutschem Bürger, stand Magdeburg nach Dresden und Köln mit 20 Kubikmetern Trümmern pro Einwohner an dritter Stelle der am schwersten zerstörten deutschen Städte. Der entstandene Sachschaden, der durch die verheerenden und verbrecherischen Luftangriffe auf die Elbestadt verursacht wurde, wird wird heute auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. Neben den unzähligen Toten war der Verlust kulturhistorischer und wertvoller Bauten besonders schmerzlich, zumal Magdeburg zu einer der einzigartigsten und schönsten Barockstädte Deutschlands zählte.

Ganze Straßenzüge lösten sich von einen auf den anderen Tag völlig auf. Von den einzigartigen Barockhäusern am Breiten Weg, am Domplatz und am Alten Markt überstanden nur wenige das Inferno. Das Stadt- und das Zentraltheater wurden völlig ausgebombt. Das Rathaus, die Stadthalle und das Kulturhistorische Museum haben einen besonders schweren Zerstörungsgrad aufgewiesen. Diese Aufzählung bekannter und wertvoller Bauten zeichnet die Bilanz des Zerstörungsgrades der Stadt Magdeburg.

  • Den ersten Luftalarm erlebte die Stadt am 16. Juli 1940, wobei Magdeburg jedoch noch nicht als Zielobjekt vorgesehen war.
  • In der Nacht vom 21. auf den 22. August, erlebte die Stadt ihren ersten Luftangriff. Zehn britische Maschinen griffen den Südwesten der Stadt an und zerstörten dabei die ersten Wohnhäuser. Die ersten drei Magdeburger bezahlten diesen Angriff mit ihrem Leben. Die Magdeburgische Zeitung bezeichnete die Bomben der Briten auf die Elbestadt als „Beweis ihrer skrupellosen Kriegsführung und als feigen englischen Überfall auf die Zivilbevölkerung“.
  • In den Jahren 1942/43 blieb Magdeburg, wie im wesentlichen ganz Mitteldeutschland, von Luftangriffen verschont.
  • Die zweite Etappe der Luftangriffe auf Magdeburg begann mit dem Nachtangriff vom 21. zum 22. Januar 1944. Im Rahmen eines Großangriffes auf Mitteldeutschland wurde Magdeburg durch Maschinen der Royal-Air-Force angeflogen. Obwohl das Schlimmste den Magdeburgern noch einmal erspart geblieben war, gab es bedeutende Verluste an Menschenleben sowie materielle Schäden. 120 Tote und 400 Verwundete waren zu beklagen und über 1000 Menschen wurden obdachlos.
  • Mit dem 22. Februar begann die US-Air-Force im Jahr 1944 zehn Tagesangriffe auf die Elbestadt. Die Angriffe konzentrierten sich auf die Junkers-Motorenwerke in der Neuen-Neustadt, aber auch auf die umliegenden Wohngebiete.
  • Seit August 1944 wurde Magdeburg als ein wichtiges Angriffsziel der 8. US Flotte angesehen. Am 5. August 1944 ertönte während der Mittagszeit von 12.15 – 14.20 Uhr Fliegeralarm. 150 Bomber bombardierten die Neue- Neustadt, sowie das Stadtviertel Buckau. Dieser Angriff war der bisher zweitverlustreichste, 700 Menschen fanden den Tod und 900 Menschen erlitten Verletzungen.
  • Mit drei Bombardements im September und Oktober 1944 setzen die Amerikaner die Zerstörung systematisch fort. Dabei war offensichtlich, das neben den drei Zielobjekten der Rüstungsbetriebe auch gezielt Wohnviertel, sowie die Innenstadt mit Bomben belegt wurden.
  • Nach elf Angriffen im Jahre 1944, darunter die schweren und verlustreichen Angriffe vom 5. August und 28. September, war den Magdeburgern Tod und Zerstörung allgegenwärtig. Bis zu diesem Zeitpunkt starben 1200 Menschen und ca. 3000 Menschen wurden verwundet. Des weiteren verloren ungefähr 25.000 Elbestädter neben Hab und Gut auch ihr Obdach.
  • Anfang November legte der Oberkommandierende der britischen Luftstreitkräfte, Luftmarschall Harris, seiner Regierung eine Liste deutscher Städte vor, die noch zerstört werden sollten. Magdeburg stand an erster Stelle dieser besagten Liste. Dabei koordinierten die US-amerikanischen und britischen Bombenstäbe ihre Angriffoperationen.
  • Am 16. Januar gab es gegen 11 Uhr in der Stadt Magdeburg zum 13. Mal im neuen Jahr Fliegeralarm. Bei guten meteorologischen Voraussetzungen wie wolkenlosem Himmel, klarem Wetter, Windstille und leichtem Frost, erschienen in wohlgeordneten Pulks und abgesichert von Fernjagdflugzeugen 200 Maschinen der 8. US-Flotte über Magdeburg. Sie bombardierten Industriegelände und die sie umgebenden Wohngebiete. Die Zerstörungen waren beträchtlich. Im Norden und Süden der Stadt kam es zu großen Bränden. Die Feuerwehren und Aufräumkommandos mussten in erster Linie den Bränden und Zerstörungen in den Industriebetrieben zu Leibe gehen. Viele der ausgemergelten und erschöpften Magdeburger glaubten, die Stadt und ihre Bewohner hätten mit den Mittagsbomben das „Todesopfer“ für den Tag gebracht. Kaum jemand sorgte sich um den kommenden Abend, denn zumindest der letzte nächtliche Luftangriff lag zu diesem Zeitpunkt schon ein Jahr zurück.
  • Am Abend, gegen 21.28 Uhr des 16. Januars, flogen aus verschiedenen Richtungen kommend 371 Maschinen der Royal-Air-Force ihren groß angelegten Luftangriff auf Magdeburg. Dabei überschütteten die englischen Flugzeuge 39 Minuten lang die Stadt mit Luftminen sowie Brand- und Sprengbomben. Eine Last von 1050 Tonnen Bomben wurden abgeworfen. Ein Höllenfeuer fraß sich mit wütender Geschwindigkeit durch die Straßen und erfasste die Flüchtenden, die Gebäude, die Bäume und selbst der Asphalt auf den Straßen brannte. Schnell entwickelte sich der gefürchtete Feuersturm. Wie in einem Kamin wurde die bis zu 800 Grad heiße Luft viele Meter weit nach oben gewirbelt. Dadurch entstand am Boden ein Sog mit Orkanstärke, der auch viele flüchtende Menschen in die riesigen Brandherde hineinriss
  • Die Altstadt, die Nordfront und Teile der Alten Neustadt, ein Gebiet von mehr als zweieinhalb Quadratkilometern, glich einem einzigen Flammenmeer. Bereits in den ersten Tagen und Wochen nach dem Angriff wurden die Opfer des Angriffs mit 16.000 Toten und 11.500 Verletzten beziffert, weitere zehntausende Elbestädter verloren ihre Behausungen. Gemessen an der Zahl der Toten war der Angriff vom 16. Januar der fünfschwerste Angriff auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg.
  • Mit dem Angriff vom 16. Januar war das Leiden der Magdeburger jedoch noch nicht beendet. Es folgten im Zeitraum vom 17. Januar bis 17. April noch 14 weitere Luftangriffe der alliierten Streitkräfte.
  • Festzustellen ist, das viele jener Angriffe auf deutsche Städte keine Kriegsnotwendigkeit darstellten, sondern dem Kalkül der alliierten Kriegslust dienten. Die britische Regierung begann schon im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges ihre Luftstreitkräfte auf einen Bombenkrieg vorzubereiten und hat somit bewusst sinnlose Opfer in der Zivilbevölkerung in Kauf genommen. Damit weiteten die Alliierten den Bombenkrieg auf ein Nicht-Kampfgebiet aus, was wiederum gegen geltendes Kriegsrecht verstieß. Unsere heutige Aufgabe muss es sein, auf dieses geschehene Unrecht aufmerksam zu machen.

Der Bombenkrieg – eine Aufschlüsselung der Ereignisse:

Laut der Haager Landkriegsordnung stellt ein Bombenangriff auf verteidigte Ziele einen Kampfeinsatz dar und ist Kraft Verordnung gedeckt. Das Bomberstreitkräfte bei einem Kriegszustand zum Einsatz kamen, wurde das erste Mal im Ersten Weltkrieg praktiziert. Bereits ab 1. April 1915 wurde die Royal-Air-Force (RAF) in Großbritannien im Rahmen der Armee und der Marine aufgebaut. Der damalige Generalmajor Hugh Trenchard führte die RAF als Stabschef und erhielt ab Mai 1918 die Weisung, unabhängige Luftstreitkräfte aufzubauen, “um Deutschland mit Bomben anzugreifen”.

Während sich der damalige britische Premierminister Chamberlain am 30. Mai und am 3. Juni 1938 vor dem britischen Unterhaus äußerte, dass seine Regierung dem Verantwortlichen in Burgos (General Franco) geschrieben hat und sein Entsetzen über die Bombardierung rotspanischer Städte ausdrückte, änderte sich die Sicht der Regierung einige Jahre später, indem britische Luftstreitkräfte davon selber Gebrauch machten und deutsche Städte einäscherten. Winston Churchills Absicht bestand darin, seinen Flugzeugbau weiter ausbauen zu können. Dies begründete er damit, dass er in den Jahren ab 1934 von einer “deutschen Gefahr” sprach und prophezeite, das Deutschland im Jahre 1936 unverkennbar und wesentlich stärker in der Luft sein wird als Großbritannien.

Dass er mit seiner Einschätzung falsch lag beweisen die Zahlen. 1935 fiel die “Tarnkappe”, unter der sich der Aufbau der deutschen Luftwaffe bis dahin vollzogen hatte. Auch auf deutscher Seite wurden neue Flugzeugtypen entwickelt, von denen jedoch keiner für strategische Luftkriegsaufgaben bestimmt oder geeignet war. Die britische Luftrüstung unter Air Chief Marshal Sir Edgar Ludlow-Hewitt hingegen, setzte ihren Schwerpunkt seit dem 12. September 1937 auf den Bombereinsatz. In einer Denkschrift des Air Staff 1938 heißt es:

“Diese Strategie wird man später Flächenbombardierungen nennen”. 

An dieser Stelle ist zu analysieren, welche Ereignisse den Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg auslösten und geltendes Kriegsrecht verletzten. Die RAF gab als scheinheiligen Grund für die Bombardierungen deutscher Städte an, dass die deutsche Luftwaffe Angriffe gegen Warschau und Rotterdam flog. Um dies genauestens beurteilen zu können, müssen die Umstände untersucht werden, die zum Einsatz der deutschen Luftwaffe in Warschau und Rotterdam führten. Zu erwähnen sei an dieser Stelle, dass die deutschen Luftwaffenangehörigen einer Dienstvorschrift “64/2″ unterlagen, in der es dem Flieger verboten war, Angriffe auf Wohnsiedlungen zu fliegen. Hierbei handelte es sich weltweit um die einzige Dienstvorschrift, die diesen Passus enthielt. Am 8. September 1939 standen deutsche Truppen vor Warschau, welches stark befestigt war und über starke Truppen verfügte. General von Reichenau erhielt den Befehl, die Stadt einzunehmen. Die angreifenden Soldaten gerieten unter starkes Feuer. Aus der Vorstadt Praga schossen polnische Batterien vom östlichen Weichselufer aus, in jene Stadteile ihrer eigenen Hauptstadt, die bereits von deutschen Truppen eingenommen war, ohne Rücksicht auf die dort lebenden Zivilisten. Am 16. September 1939 wurde der Befehlshaber von Warschau durch Flugblattabwurf zur Kapitulation aufgefordert. Dieser lehnte es ab, auch nur einen deutschen Parlamentär zu empfangen.

Die polnischen Stäbe hofften auf Unterstützung seitens ihre Bündnispartner. Am 17. September befahl Hermann Göring einen Angriff gegen die feindlichen Stellungen in der Stadt zu fliegen. Am Morgen des 17.Septembers kurz vor Ablauf der Frist des Ultimatums, baten die Warschauer Behörden über Funk beim OKW den Angriff nicht durchzuführen und das Eintreffen eines Parlamentärs abzuwarten. Der Angriff wurde gestoppt, jedoch traf der Parlamentär nie ein. Diese Meldung der Warschauer Zentrale erwies sich als Ente, um Zeit zu schinden und zu hoffen, dass ihre Verbündeten sie unterstützen würden. In den nächsten Tagen starteten immer wieder Flugzeuge zu Flugblattabwürfen, um die polnische Führung und Bevölkerung darauf aufmerksam zu machen, das bei Fortsetzung des sinnlosen Widerstandes der polnischen Führung Angriffe folgen würden. Diese reagierte jedoch nicht. Am 25. September erfolgte der Angriff gegen die feindlichen Stellungen inmitten der Stadt. 400 Maschinen starteten zum Angriff. Ein gleiches Szenario ereignete sich auch in Rotterdam. Beide Städte wurden angegriffen, weil sich in den Städten feindliche Stellungen befanden, die starken militärischen Widerstand leisteten. Nach der Haager Landkriegsordnung, ist ein solcher Einsatz als Kampfmittel zu werten und ist nach dem Kriegsrecht gedeckt. Zu bemerken ist, dass britische Luftstreitkräfte seit dem 4. September 1939 ihre ersten Angriffe flogen. Am 12. Mai 1940 kam es zu einem Großangriff gegen Mönchengladbach. Dieser Angriff erfolgte 48 Stunden vor dem Angriff auf Rotterdam, um dies einmal zu präzisieren.

Der Autor des Buches „Der Barbarei entgegen“ zeichnete über Churchill folgendes Bild:

“Als Churchill an die Macht kam, gehörte es zu seinen ersten Entscheidungen, den Bombenkrieg auf das Nicht-Kampfgebiet auszudehnen.”

Damit ging also England als erster Beteiligter zu einem Luftkrieg über, der nicht in Beziehung zur Endoperation lag. Nachdem am 10. Juni 1940 Mussolini im Namen Italiens, England und Frankreich den Krieg erklärte, folgte der erste Angriff britischer Luftstreitkräfte am 17. Juni 1940 auf Genua.

Nach dem Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich, unterbreitete Adolf Hitler am 19. Juli 1940 ein Friedensangebot an England. Seitens des britischen Außenministers wurde Adolf Hitler verdeutlicht, dass es keinen Frieden geben werde. Nachdem weitere deutsche Städte angegriffen wurden, darunter auch die Reichshauptstadt Berlin, befahl Adolf Hitler im September 1940 London anzugreifen. Noch bis zum August 1940 bestand auf deutscher Seite ein Verbot, Städte des Kriegsgegners anzugreifen. Es begann die sogenannte Luftschlacht über England, um den britischen Bombardements deutscher Städte eine Antwort zu geben und natürlich ein Ende zu setzen. Ein britischer Bomber Command Erlass vom 21.September 1940 enthielt folgende Direktive:

“Zielangriffe sollen stets in einem dicht bebauten Wohngebiet, mit dem Schwerpunkt möglichst großer Materialzerstörung, durchgeführt werden,…”

Es war das Ziel, welches die englische Regierung vom ersten Tag an verfolgte und mit der Einäscherung zahlreicher deutscher Städte endete.

Was am 3. September 1939 mit dem ersten Flugblattabwurf der Royal Air Force begann, mit Magdeburg, Berlin und Dresden endete und im Angriff auf die vor Kiel in der Ostsee liegenden Flüchtlingsdampfer und Rotkreuzschiffe seinen sadistischen Höhepunkt erlebte, trägt die Fratze eines teuflischen Krieges gegen die Menschheit, ließ einen aus Phosphorgranaten und Napalm auflodernden Feuerbrand entstehen, der alles bisher Dagewesene übertraf.

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Quelle: Gedenkmarsch.de

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