Die Operation Overlord (dt.: Operation Oberherr) war eine Operation der westlichen Alliierten im Zweiten Weltkrieg, die zum Ziel hatte, den deutschen Atlantikwall in Nordfrankreich zu durchbrechen und dort selbst eine feste Basis aufzubauen. Dazu gehörten die Invasion in der Normandie unter dem Decknamen Operation Neptune sowie mehrere Folgeoperationen. Die Operation Overlord dauerte vom 6. Juni 1944, dem „D-Day“, bis zum 25. August 1944, als die Alliierten am Ende der Schlacht um Paris Frankreichs Hauptstadt einnahmen.
Der Verrat
In seinem Buch „Widerstand im Dritten Reich“ geht Heinz Roth von einem gezielten Verrat durch die „Abwehr“ unter Wilhelm Canaris aus:
“Am Vorabend der Invasion unternahmen die Verschwörer den vielleicht folgenschwersten Eingriff des ganzen Krieges. Wie Chester Wilmot bezeugte, fälschten die ,Fremden Heere West’ unter der Leitung des extra von Stauffenberg dorthin kommandierten Oberst i. G. Frhr. v. Roenne und des Oberst i. G. Michael ,einige dreißig Divisionen’ mehr auf die Landkarte, als tatsächlich auf der britischen Insel für Angriffszwecke verfügbar waren. Vermittels dieser Verdoppelung der feindlichen Truppenstärke führten die Verschwörer, — wie beabsichtigt, — eine totale Zersplitterung und Lähmung der gesamten deutschen Invasionsabwehr herbei. (Anmerkung: Diese ,Gespensterdivisionen’ haben tatsächlich das OKW im Zusammenhang mit den irreführenden Meldungen Speidesls verführt, auf die ,eigentliche’ Invasion im Pas de Calais zu warten, und damit verhindert, die ersten Brückenköpfe der Alliierten in der Normandie durch massierte Gegenangriffe ins Meer zu werfen.)”
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Anfang 1944 übernahm Generalfeldmarschall Erwin Rommel den Oberbefehl der deutschen Heeresgruppe B an der Westfront. Eine drohende Invasion des Gegners vor Augen, ließ er sogleich umfangreiche Verstärkungsarbeiten am Atlantikwall durchführen.
Landung in der Normandie
Am 6. Juni 1944 landeten die feindlichen Alliierten dennoch in der Normandie. Der Plan für die Operation Overlord fußte auf ab 1941 ausgearbeiteten Invasionsplänen und war vom englischen Generalleutnant Frederick E. Morgan in seiner endgültigen Fassung erarbeitet worden. Er sah vor, mit vier Armeen zu landen und dann schnell ins Landesinnere vorzustoßen. Die deutsche Wehrmacht schlecht auf die Invasion eingestellt. Der deutsche Planungsstab und Hitler erwarteten die Landung immer im Pas de Calais, der engsten Stelle des Ärmelkanals. Das Gebiet von Calvados, wo die Alliierten schließlich an Land gingen, wurde stellenweise nur mit einigen Metern Stacheldraht und ein paar MG-Nestern verteidigt. Aber nicht überall, denn trotz der falschen Erwartungen des OKW über den Ort der Invasion war die Normandieküste insgesamt jedoch recht stark befestigt. Das Invasionsgebiet war in fünf Landungsabschnitte aufgeteilt mit den Decknamen Juno, Gold, Sword (britisch/kanadische Landungsabschnitte), sowie Utah und Omaha (US-amerikanische Landungsabschnitte). Die Bombardierungen der Küste aus der Luft und von See verliefen planmäßig, verfehlten bei Omaha jedoch die erste deutsche Linie, und das führte, zusammen mit der Tatsache, daß die Wehrmacht in Unkenntnis der Alliierten eine zweite Division dort hatten, zu sehr schweren Verlusten der ersten Welle (ca. 70 %).
Zu Beginn der alliierten Invasion in der Normandie hat Alexis von Roenne als Chef der Abteilung Frmede Heere West durch falsche Lagemeldungen zu einer verhängnisvollen Täuschung der deutschen Führung und damit zum militärischen Erfolg der Alliierten wesentlich beigetragen.
D-Day
Am so genannten D-Day waren während der Operation Neptune, dem eigentlichen Invasionsunternehmen, fast 6.700 Schiffe und über 13.000 Flugzeuge beteiligt. Am frühen Morgen des 6. Juni starteten mehrere Luftlandeeinheiten (die 82. und 101. US-Luftlandedivision) zu ihren Einsätzen im Hinterland. Wegen Navigationsfehlern und überraschend starkem deutschen Flakfeuer erreichten viele Maschinen nicht die vorgesehenen Absprungzonen, so dass die Fallschirmjäger über weite Teile der Halbinsel Cotentin verteilt wurden.
Obwohl die Alliierten gewaltige Kräfte aufgeboten hatten, kamen sie stellenweise nur schleppend voran. Doch nicht zuletzt durch die alliierte Luftüberlegenheit und die selbst zerstörten französischen Bahngleise gelang es der deutschen Seite nicht, schnellstmöglich zusätzliche Einheiten in das Kampfgebiet der Normandie zu verlegen. Cherbourg im Norden der Cotentin-Halbinsel unter Festungskommandant Karl-Wilhelm von Schlieben fiel am 26. Juni nach starkem amerikanischen Artilleriebeschuss und heftigen Straßenkämpfen (in der Schlacht von Cherbourg).
Die Einnahme von Caen, ein Primärziel des ersten Landungstages, erwies sich für die alliierten Truppen der Briten und Kanadier an der Ostseite des Normandie-Brückenkopfes als ungleich schwieriger (Schlacht um Caen). Erst nach sechs Wochen verlustreicher Kämpfe konnte die Stadt am 19. Juli vollständig besetzt werden.
Buchauszug von Heinz Roth: “Widerstand im dritten Reich”
DIE FÄLSCHUNG DER ,FREMDEN HEERE’
Am Vorabend der Invasion unternahmen die Verschwörer den vielleicht folgen- schwersten Eingriff des ganzen Krieges. Wie Chester Wilmot bezeugte, fälschten die ,Fremden Heere West’ unter der Leitung des extra von Stauffenberg dorthin kom- mandierten Oberst i. G. Frhr. v. Roenne und des Oberst i. G. Michael ,einige drei- ßig Divisionen’ mehr auf die Landkarte, als tatsächlich auf der britischen Insel für Angriffszwecke verfügbar waren. Vermittels dieser Verdoppelung der feindlichen Truppenstärke führten die Verschwörer, — wie beabsichtigt, — eine totale Zersplit- terung und Lähmung der gesamten deutschen Invasionsabwehr herbei.
(Anmerkung: Diese ,Gespensterdivisionen’ haben tatsächlich das OKW im Zusammenhang mit den irreführenden Meldungen Speidels verführt, auf die ,eigentliche’ Invasion im Pas de Calais zu warten, und damit verhindert, die ersten Brückenköpfe der Alliierten in der Normandie durch massierte Gegenangriffe ins Meer zu werfen.)Weitere nachrichtentechnische Manipulationen des Oberst i. G. Hansen, — eines alten Vertrauten Canaris’, dem es gelungen war, den Kern der ,Abwehr’ unversehrt in das ,Amt Mil’ des SD zu überführen —, überschütteten Hitler und das OKW mit falschen und irreführenden Informationen. Churchill gibt einen dieser Berichte wie- der, indem er Rommels Lagebericht vom 19. Juni 1941 zitiert.
In der Vorbereitungsphase verstärkten die Verschwörer ihre bestehenden Verbin- dungen mit dem nordamerikanischen Geheimdienst (OSS) in der Schweiz über Gi- sevius, Strünck und Wätjens, sowie zu dem englischen Gegenstück in Madrid über Dr. Otto John. Den Höhepunkt dieser Zusammenarbeit bildeten zwei militärische Hilfsangebote. Generaloberst Beck hatte sie ausgearbeitet und ließ sie den Nord- amerikanern übermitteln. A. W. Dulles schreibt darüber: ,Anfang April konnte ich auf Grund von Meldungen von Gördeler und Generaloberst Beck, die Gisevius und Wätjens überbracht hatten, Washington die folgende Zusammenfassung über die Ein- stellung der Verschwörer senden:,. . . Nach dem Sturz der Nazis wären die deutschen Generäle, die jetzt das Kommando an der Westfront haben . . . bereit, den Widerstand aufzugeben und die Landung der alliierten Truppen zu erleichtern’.
Und an anderer Stelle: ,Anfang Mai bekam Gisevius aus Berlin einen Plan, der von der militärischen Gruppe der Verschwörung verfaßt war, und zwar immer noch in der Annahme, daß die Deutschen vor dem Westen allein kapitulieren könnten. Der Hauptinhalt des Plans war, daß die antinazistischen Generale den nordamerikanischen und britischen Truppen den Weg für die Besetzung Deutschlands freimachen würden.‘
Inhalt des Planes war es also, eine ,Westlösung’ zu suchen, indem man den Alliier- ten versprach, die Landung zu ,erleichtern’. Im Rahmen einer solchen Teilkapitula- tion, die, — wie General Speidel zugab, — in Form eines ,Mobilmachungskalenders’ ausgearbeitet worden war, sollte eine Rückführung des Westheeres vorgenommen werden. Die Vorstellungswelt dieser Generalstäbler war offenbar durch ihre Erin- nerung an den Herbst 1918 beflügelt worden, als ihre Vorgänger Gröner und Schleicher den Kaiser abschoben und durch ein Bündnis mit den neuen Machthabern ihre Position retteten. Zusätzlich hatten die Verschwörer bewirkt, daß der Hauptteil der deutschen Treibstoff- und wahrscheinlich auch Munitionsdepots im östlichen Frankreich, dem Pas de Calais, angelegt worden waren, so daß die künftige Inva- sionsfront sich von nahezu allen Vorräten entblößt sah.
Die Hauptrolle dieser Aktion fiel dem Stabschef Rommels, General Dr. Speidel, zu.9) Seit Jahren eng mit Beck befreundet, sympathisierte er ebenso lange mit den Zie- len der Verschwörung. Er wurde der ihm zugedachten Aufgabe mit dem Können und der Routine des langjährigen Generalstäblers gerecht.
Das Rezept kann als einfach, aber ungeheuer wirksam und dabei nahezu ungefähr- lich für den Anwendenden angesprochen werden. Ihm oblag es bloß, sich ,dumm zu stellen’ und die Normandielandung in den ersten Stunden als bedeutungsloses Täuschungsmanöver hinzustellen, um das Zustandekommen eines rechtzeitigen Ge- genschlages zu verhindern. Die Fälschung der,Fremden Heere West’ bot ja sämtli- che Voraussetzungen zu diesem Spiel.
Von Oberst v. Roenne ist bekannt geworden, daß er wußte, daß die Invasion im Juni kommen würde. Wahrscheinlich besaßen auch andere maßgebende Verschwö- rer dies Wissen. Seltsamerweise fiel überdies das Angriffsdatum mit dem Geburtstag von Rommels Frau zusammen. Vermutlich bestehen hier tiefere Zusammenhänge, zumal Rommel seine Reise auf Veranlassung Strölins, der sich noch am 27. Mai mit Speidel besprochen hatte, unternahm. Und last not least: sogar Winston Chur- chill war, — wie Harry Hopkins festhält, vor der Invasion über die Vorbereitungen zum Staatsstreich unterrichtet.
Die Taktik des Oberst Hansen fügte sich in diesen Rahmen ein. Nachdem sein Amt den ganzen Mai hindurch wider besseres Wissen mehrfach ,der Wolf geschrien hatte, legte es Anfang Juni auf einmal eine Kunstpause ein. (Vgl. Shulman). Sie genügte, um die Wachsamkeit im Westen einzuschläfern und Rommel seine verhängnisvolle Ulmfahrt antreten zu lassen.
(Anmerkung: Oberst Georg Alexander Hansen, zunächst Abteilungschef im Amt Abwehr unter Canaris, übernahm nach der Verhaftung des Admirals dessen Amt, soweit nicht der SD eine Reorganisation vornahm. Hansen wurde aber bald entlarvt, zum Tode verurteilt und hingerich- tet. Auch unter Hansen setzte Gisevius seinen Landesverrat in Zürich fort.)
Neben anderen ist auch ein aufschlußreicher Eingriff der Heeresgruppe sichtbar. Die bei Caen in strategischer Schlüsselstellung stehende 21. Panzer-Division erhielt kurz vor der Landung ein Angriffsverbot. Es rettete die in unmittelbarer Nachbar- schaft gelandete 6. englische Fallschirmdivision vor der Vernichtung.
Des weiteren bewirkten die Verschwörer, — wahrscheinlich im Einvernehmen mit General Dollmann, dem 0. B. der an der Invasionsfront stehenden 7. Armee, — daß Dollmann die Einsatzbereitschaft seiner Truppen dadurch reduzierte, daß er am Tage vor der Landung einen großen Teil seiner Kommandeure nach Rennes zu einem Kriegsspiel befahl. Unvermeidlich mußte daher die alliierte Landung, wie Eisenhower später sagte, zu einer faktischen Überraschung’ werden.
Das Führungschaos der ersten Nacht wurde durch das Verhalten General Speidels noch vertieft. Jedermann gegenüber beharrte er auf der, — unzutreffenden, — Auf- fassung, daß es sich nur um ein feindliches Ablenkungsmanöver handele. Speidel informierte Jodl und das OKW und zunächst auch Rommel. Noch morgens um 6.30 erzählte er diesem fernmündlich, daß es lediglich ein Täuschungsmanöver sei. Auf Grund dieser Falschmeldungen unterließ daher das OKW die rechtzeitige Frei- gabe der in Reserve stehenden Panzer-Divisionen. Irregeführt durch die falschen Angaben der ,Fremden Heere’ glaubte er, mit einer zweiten Landung im Pas de Ca- lais rechnen zu müssen. Noch größere Knüppel warf unterdessen General Dollmann seiner schwer ringenden 7. Armee zwischen die Beine. Einen ganzen Tag zögerte er, seine in der Bretagne stehenden Infanterie-Reservedivisionen in Marsch zu setzen.
(Anmerkung: Dollmanns Stabschef war der bereits erwähnte Generalmajor von Gersdorff.)Zu spät alarmiert, — General Blumentritt erwähnte bei Liddell Hart als Uhrzeit die vierte Morgenstunde, — ihrer Führung beraubt, durch verspäteten Einsatz der Ar- meereserven im Stich gelassen, erlagen die deutschen Küstenverteidiger einem An- sturm, der nur unter diesen Umständen übermächtig wurde. Die Reserve, durch irr- sinnige Befehle General Dollmanns zum Tagesmarsch gezwungen, verblutete durch feindliche Fliegerangriffe. Trotz deutscher zahlenmäßiger Überlegenheit (59 : 37 Divisionen) gelang es daher den Angloamerikanern dank dieser ,Erleichterungen’, sich auf dem Kontinent festzusetzen. Die durch die Manipulationen der Verschwö- rer hervorgerufene Zersplitterung und Verspätung der Reserven, der Mangel an Treibstoff und Munition, das örtliche Führungschaos der ersten Stunden hatten da- zu geführt, daß die deutsche Stellung nicht gehalten werden konnte. Binnen zweier Monate bezahlte die Front die Eingriffe mit Hunderttausenden von Toten und Ver- wundeten. Adolf Hitler, der durch Bindung und vorgeschriebene Anweisungen diese Situation zu meistern versuchte, bekam zum Schaden auch noch den Hohn, indem ausgerechnet ihm die Schuld zugemessen wurde, die von rechts wegen das Konto der Verschwörer belastet. Erst von diesem Zeitpunkt an kann mit einigem Recht behauptet werden, daß der Krieg fortan für das Reich aussichtslos war. Die Alliierten durften die Entscheidungsschlacht des ganzen Krieges mit Hilfe der Ver- schwörer als eigenen Sieg verbuchen.
Die Ursachen der deutschen Niederlage liegen demnach in ihren Grundzügen fest. Nachdem die bisherige Geschichtsdarstellung es sich besonders angelegen sein ließ, tatsächliche oder vermeintliche Fehler Adolf Hitlers groß herauszustellen, erschien es dringend geboten, der Wahrheitsfindung einen besonderen Dienst zu leisten und den Anteil des deutschen ,Widerstandes’, — genauer gesagt: der seit 1933 wühlen- den Militärverschwörung, — einmal deutlicher herauszuarbeiten.
Inwieweit die Verschwörer den Verlauf des Krieges beeinflußt haben, läßt sich heute mit ausreichender Genauigkeit nachzeichnen. Damit ergibt sich die Möglich- keit einer ernsthaften Schätzung, welche Chancen sie verschütteten.
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Die verschwiegenen Hintergründe der Normandie-Invasion
US-Generalstabschef George C. Marshalls Bericht an den US-Kriegsminister und die Drohung deutscher Atomwaffen

US-Generalstabschef George C. Marshall
2004 jährte sich zum 60. Mal der Jahrestag der Normandie-Invasion. Die Medien berichteten seinerzeit ausführlich über die verlustreiche Landung der Alliierten im Jahre 1944 an der französischen Küste, die den Aufbau der gegenüber den Russen versprochenen zweiten, westlichen Front gegen Hitler-Deutschland bedeutete und dem Ziel diente, das Dritte Reich nunmehr mit gemeinsamer Kraft zur Strecke zu bringen.
In der medialen Berichterstattung wurde dabei immer wieder besonders betont, dass die Normandie-Invasion der Befreiung des besetzten Europas vom Faschismus ebenso dienen sollte wie der Beseitigung des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland selbst. Indes: Zweifel sind erlaubt. Wer die wahren Hintergründe kennt, weiß, dass das eigentliche Ziel, das hinter der Eroberung der von den Deutschen so genannten »Festung Europa« und der Niederwerfung Deutschlands steckte, sehr viel naheliegenderer Natur war: Die Vereinigten Staaten von Amerika sahen sich einer Gefahr gegenüber, die nur noch dann abwendbar war, wenn man jetzt alles auf eine Karte setzen und gegen Deutschland militärisch vorgehen würde. Darüber hinaus winkte fette Beute in Form von Technologien, von denen man wusste, dass sie existierten – und die man sich quasi als Reparation einzuverleiben gedachte.
Bisher wurde freilich behauptet, dass die Niederlage der Wehrmacht bei Stalingrad der Anfang vom Ende des Krieges für das Dritte Reich war. Dass es dennoch eine große Gefahr für die USA und ihre Verbündeten gab – quasi kurz vor Toresschluss –, wurde bisher der geschichtsinteressierten Öffentlichkeit unterschlagen, obwohl kein Geringerer als der amerikanische Generalstabschef George C. Marshall – der oberste Militär der Vereinigten Staaten – unmittelbar nach dem Krieg mehrfach darauf hinwies. Nach dem Abschluss der Kampfhandlungen in Europa und im Pazifik-Raum ließ Marshall die britische und amerikanische Öffentlichkeit wissen, dass der Krieg um Haaresbreite gewonnen worden und gerade rechtzeitig zu Ende gegangen sei. Er erklärte am 10. Oktober 1945 in einem Bericht der angesehenen britischen Zeitung The Daily Mail: »Viele Amerikaner haben bis heute die Implikationen der formlosen Ausradierung Berlins und der japanischen Städte nicht verstanden. Bei der Weiterentwicklung von Waffen und Technologien, die uns jetzt bekannt geworden sind, könnten die Städte New York, Pittsburg, Detroit, Chicago oder San Francisco von anderen Kontinenten innerhalb von Stunden ausgelöscht werden.«
Marshalls Artikel in der Daily Mail vom 10. Oktober 1945
In der New York Times vom selben Tag erläuterte Marshall in einem 13-seitigen Bericht u.a. die Hintergründe für die Normandie-Invasion:
»Zur selben Zeit [1944] erzwangen die deutschen Technologiefortschritte – beispielsweise bei der Entwicklung atomarer Sprengstoffe – unseren Angriff, bevor diese fürchterlichen Waffen gegen uns eingesetzt werden konnten (…), wir mussten angreifen.«
Wie bitte?! Haben nicht Generationen von Historikern behauptet, Deutschland habe nach anfänglichen Fortschritten in der Atomforschung die Entwicklung einer Atomwaffe nie aufgenommen? Wie konnte es Fortschritte bei etwas geben, das physisch überhaupt nicht vorhanden war? Litt Marshall unter Paranoia? – Mit Sicherheit nicht. Als höchstem US-Militär war ihm sehr wohl bekannt, was auf deutscher Seite bei Kriegsende in Entwicklung war und was nicht – und was die alliierten Technologieaufspürgruppen BIOS, CIOS, Alsos und andere wirklich in Deutschland gefunden hatten. Marshall hatte Einblick in Vorgänge und Unterlagen, die nur wenigen zugänglich waren, und konnte daher die Situation exakt einschätzen. Dass er auch nicht einer gewissen »Verwirrtheit« anheimgefallen sein konnte, dokumentiert der Umstand, dass er später noch zum US-Außenminister avancierte – ein Posten, der für gewöhnlich nur von kenntnisreichen, diplomatisch handelnden und absolut vertrauenswürdigen Personen besetzt wird, repräsentieren diese doch nach außen hin die USA.
Nun mag der eine oder andere Kritiker einwenden, dass hier ja »nur« zwei Zeitungsmeldungen zitiert wurden, aber kein offizieller Beleg für die Aussagen George C. Marshalls vorhanden sei. Dieses »Argument« ist aber keines, denn einerseits handelt es sich bei dem Artikel in der New York Times um eine von Marshall persönlich verfasste Einschätzung, die sogar seine Unterschrift trägt, andererseits existiert ein ausführliches offizielles Dokument, das die Auffassungen des US-Generalstabschefs wiederholt. Es handelt sich dabei um den so genannten Biennial Report of the Chief of Staff of the United States Army – July 1, 1943 to June 30, 1945 – to the Secretary of War –, zu Deutsch: um den Abschlussbericht des Chefs des amerikanischen Generalstabes für den Zeitraum vom 1. Juli 1943 bis 30. Juni 1945 an den (US-) Kriegsminister, published in the United States of America by the Government Printing Office. Reprinted by His Mayesty’s Stationery Office, London 1945.
Dieser offizielle Bericht wurde Jahrzehnte später – zusammen mit anderen Lageeinschätzungen – nochmals herausgegeben, und zwar als Biennial Reports of the Chief of Staff of the United States Army to the Secretary of War. 1 July 1939 – 30 June 1945. Center of Military History. United States Army, Washington, D.C., 1996.
Die Informationen, die Marshall in der britischen The Daily Mail und der amerikanischen New York Times publizierte, lassen sich auch in dem offiziellen Abschlussbericht finden, der 1945 für einen bestimmten Kreis von Personen und Institutionen erstellt wurde und jahrelang der Geheimhaltung unterlag. In diesem Bericht finden sich auch andere Hinweise, die scheinbar niemals von Historikern aufgegriffen wurden, was zeigt, dass man seitens der Geschichtsschreiber allzu oft eigenen Vorstellungen, »wie Geschichte sein sollte«, nachjagt, statt sich den primären Quellen zuzuwenden, die von militärischen Autoritäten verfasst worden sind. Dass der Report von Marshall keinen Eingang in die Betrachtung jener Historiker fand, die sich mit dem amerikanischen und deutschen Atomprogramm befassten, muss schon sehr verwundern.
US-Generalstabschef George C. Marshall betonte weiterhin ausdrücklich, dass selbst die gewaltigen Mittel der Alliierten nicht ausgereicht hätten, um den Erfolg der für 1944 vorgesehenen Invasion zu garantieren, das ganze Vorhaben hätte genauso gut schief gehen können. Man hatte in diesem Fall aber keine Wahl: Das Unternehmen Overlord (Deckname für die Invasion in der Normandie) musste in diesem Jahr (1944) stattfinden. Die Zeit wurde offensichtlich knapp:
»Victory in this global war depended an the successful execution of OVERLORD. That must not fail. Yet the Yapanese could not be permitted meanwhile to entrench in their stolen empire, and China must not be allowed to fall victim to further Japanese assaults. Allied ressources were searched through again and again, and strategy reconsidered in the light of the deficiencies. These conclusions seemed inescapable: France must be invaded 1944, to shorten the war by facilitating the advance westwards of the Societ forces. At the same time German technological advances such as in the development of atomic explosives made it imperative that we attack before these terrible weapons could be turned against us. In addition, the pressure an the Japanese in the Pacific must not be releaxed. Communications wich China must be reopened. Ressources were allocated accordingly. The balance was extremeley delicate but we had to go ahead.«
Marshall lässt demnach wissen, dass die Kriegslage im Jahre 1944 keineswegs so klar war, wie das heutzutage in zahlreichen geschichtlichen Darstellungen immer wieder behauptet wird. Und dann geht er noch einen Schritt weiter, indem er berichtet, dass die US-Ostküste bei Kriegsende bereits durch vom europäischen Kontinent aus startende feindliche Flugkörper gefährdet wurde! Sich auf Hermann Göring, den Chef der deutschen Luftwaffe, beziehend, lässt Marshall wissen, dass von deutscher Seite geplant gewesen sei, die US-Ostküstenstädte innerhalb von zwei Jahren mit Raketen anzugreifen, einzelne Angriffe wären aber schon sehr viel früher vorgesehen gewesen! Marshall wörtlich:
»Between Germany and America in 1914 and again in 1939 stood Great Britain and the USSR, France, Poland, and other countries of Europe. Because the technique of destruction had not progressed to its present peak, the nations had to be eliminated and the Atlantic Ocean crossed by ships before our factories could be brought within the range of the enemy guns. At the close of the German war in Europe they were just an the outer fringes of the range of fire from an enemy in Europe. Goering stated alter his capture that is was a certainty the eastern American cities would have been under rocket bom-bardment had Germany remained undefeated for two more years. The First attacks would have started mach sooner. The technique of war has brought the United States, its homes and factories into the front line of world conflict. They escaped destructive bombardment in the second World War. They would not in a third.«
Kein Wunder, dass Marshall in einem Artikel der britischen Tageszeitung The Daily Mail am 10. Oktober 1945 gar behauptete, Amerika würde – in einem ähnlichen Krieg, wie es der Zweite Weltkrieg war, und unter Berücksichtigung der Anwendung der neuen Waffentechnologien –, wenn es unvorbereitet wäre, beim nächsten Mal ausgelöscht werden (»Next time: America might be annihilated«).
Selbstverständlich geht George C. Marshall auch auf die Atombombe ein und spricht von ihr als eine »amerikanische Erfindung«. Es sei gelungen, die Deutschen in der Entwicklung dieser Waffe zu überrunden. Logischerweise konnte (und durfte) er gar nichts anderes behaupten. Aber der Widerspruch mit der oben gemachten Behauptung – dass die Alliierten unbedingt 1944 in der Normandie landen mussten, um die tödliche Bedrohung, die von den deutschen Technologieentwicklungen ausgingen, abzuwenden – ist ganz offensichtlich und erscheint sogar lächerlich. Denn wenn die Amerikaner mit ihrer Atombombe schneller als die Deutschen gewesen wären, hätten sie a) die deutsche »Siegeswaffe« (Interkontinentalrakete mit Atomsprengkopf) nicht so sehr fürchten und b) die gefahrvolle Invasion in Frankreich nicht unbedingt noch im Jahre 1944 durchführen müssen. Oder sollen wir tatsächlich glauben, dass den alliierten Militärs und Geheimdiensten keine guten und zuverlässigen Berichte über die deutschen Waffenfortschritte vorlagen, als sie sich entschlossen, die alles entscheidende Operation Overlord zu beginnen?
Der US-Generalstabschef dürfte natürlich beim Verfassen seines finalen Reports an den Kriegsminister auf zahlreiche Materialien zurückgegriffen haben, die nur wenige Menschen je zu Gesicht bekamen. Es ist in jedem Falle erstaunlich, dass der seinerzeit höchste US-Militär in seinen Anmerkungen zum Kriegsverlauf und zur Phase des Kriegsendes teilweise zu ganz anderen Schlüssen und Ergebnissen gelangte als die etablierte Historikerschaft, die – schon aus Geheimhaltungsgründen – über viele Vorgänge gar nicht unterrichtet ist. Marshalls Wort hat massivstes Gewicht, denn er war an allerhöchster Stelle direkt beteiligt, verfügte über alle Informationen (auch die der »Dienste«) und hatte Kenntnis von Vorgängen, die sich aus gewissen Gründen Historikern niemals erschließen werden. Seine Aussagen sind ein Beweis für die von uns aufgestellte Behauptung, dass die bisherige Geschichtsschreibung in Bezug auf die deutsche Hochtechnologie – zurückhaltend formuliert – nicht den Tatsachen zu entsprechen scheint und dass deutsche Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure an etwas arbeiteten, das die verantwortlichen amerikanischen Dienststellen auf das Höchste erschreckte.
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Quellen: Metapedia - Heinz Roth – Wahrheitskrieg
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Operation “Overlord”: Am Morgengrauen des 6. Juni 1944 hatten die Alliierten und ihre Verbündeten mit der Operation “Overlord” begonnen, der größten Invasion der Geschichte. Das Foto zeigt US-amerikanische Infanteristen, die an der Küste der Normandie an Land gehen.
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US-Truppen gehen am D-Day in der Normandie an Land
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Britische Elitetruppen, Royal Marine Commandos der “4. Special Services Brigade”, verlassen am D-Day im Abschnitt “Sword” ihre Landungsschiffe.
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Schlachtfeld in der Normandie: Teil des US-amerikanischen Landungsabschnitts im Raum Cherbourg – Blick auf einen Teil der Invasionsflotte und bei Ebbe anlandende Kräfte, darüber Sperrballons (Foto von Juni 1944). Zunächst an den Stränden, dann in der normannischen Landschaft lieferten sich die Alliierten und die deutschen Truppen am 6. Juni 1944 einen der erbittertsten Kämpfe des Zweiten Weltkrieges.
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Britische Truppen bei der Landung am 6. Juni 1944 im Abschnitt “Gold” an der Küste der Normandie.
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Gefechtsübung: US-amerikanische Fallschirmjäger üben in England die Vorbereitung der Landung in der Normandie. Foto von März 1944.
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Ein US-Zerstörer wirft am 6. Juni 1944 vor dem Landungsabschnitt in der Normandie Wasserbomben gegen ein geortetes deutsches U-Boot.
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Britische Kriegsgefangene unter der Bewachung von Angehörigen der Waffen-SS, aufgenommen im Juni 1944 in der Normandie.
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