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Operation “Hannibal”: Die verlustreichsten Schiffsuntergänge bei der Evakuierung von Flüchtlingen und Soldaten über die Ostsee

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22.9.1944

Bei der Evakuierung von Reval wird der deutsche Transporter MOERO (6111 BRT) mit 1273 Verwundeten und Flüchtlingen von 17 sowjetischen Boston-Bombern angegriffen und versenkt. 655 Menschen kommen ums Leben, der erste verlustreiche Untergang eines Flüchtlingsschiffes in der Ostsee.
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7.10.1944

Bei Evakuierung der Insel Ösel wird der Transporter NORDSTERN (1127 BRT) mit 625 Flüchtlingen von dem sowjetischen U-Boot SC-407 (Bocharov) vor Windau versenkt. Nur 94 Menschen werden gerettet. – In der Nacht zum 8.10. wird der Transporter RO24 / Zonnewijk (4499 BRT) von dem sowjetischen U-Boot SC-310 (Bogorad) versenkt. Von 541 Menschen an Bord können fast alle vom Minensuchboot M-17 aufgenommen und geborgen werden, etwa 10 Flüchtlinge verlieren ihr Leben.

30.10.1944

Fünf sowjetische Flugzeuge schießen mit Bomben den Transporter BREMERHAVEN (5356 BRT) auf dem Weg von Windau nach Gotenhafen kurz vor dem Ziel in Brand. Von 3.171 Passagieren (darunter 1.515 Verwundete) und 45 Mann Besatzung können 2.795 gerettet werden. 410 Menschen verlieren ihr Leben.

20.11.1944

Der Transporter FÜSILIER (6157 BRT) gerät im Nebel und nach nach Ausfall der Leuchtfeuer von Nidden und Memel im Geleit eines Kriegsschiffkutters mit 250 Soldaten irrtümlich an die sowjetisch besetzte Küste nördlich von Memel. Es wird von der sowjetischen Artillerie unter Beschuss genommen und strandet. Während das Geleitboot unbehelligt ablaufen kann, wird das Wrack der FÜSILIER anschließend von russischen Flugzeugen mit Bomben zerstört, die Schiffbrüchigen werden mit Bordwaffen angegriffen und getötet.

30.1.1945

Das sowjetische U-Boot S-13 (Kptlt. Marinesko) versenkt mit 3 Torpedos vor Stolpmünde das als Transporter eingesetzte Wohnschiff WILHELM GUSTLOFF (25.484 BRT) der 2. U-Lehrdivision mit 1.500 Mann militärischen Personal und ca 8.000 Flüchtlingen an Bord auf der Fahrt von Gotenhafen nach Swinemünde. Nur rund 1000 Menschen überleben die größte Katastrophe der Seefahrt.

Literaturhinweis: Heinz Schön, Wilhelm Gustloff. Die größte Schiffskatastrophe der Geschichte. Stuttgart: Motorbuch 1998
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31.1.1945

Das U-Boot-Begleitschiff MEMEL (1157 BRT) sinkt in Führungsposition eines Transportkonvois mit Flüchtlingen auf einer britischen Luftmine vor Swinemünde. Etwa 300 Menschen können rechtzeitig vor dem Untergang des Schiffes von Bord geholt werden, 600 Menschen kommen ums Leben.

10.2.1945

Das sowjetische U-Boot S-13 (Kptlt. Marinesko) versenkt vor Stolpmünde den Verwundetentransporter STEUBEN (13.325 BRT) auf der Fahrt von Pillau nach Swinemünde mit 2.800 Verwundeten, 800 Flüchtlingen, 500 Angehörigen der Kriegsmarine und 170 Mann Besatzung an Bord. 3.600 Menschen werden Opfer der Katastrophe.

17.2.1945

Bei einem Bombenangriff geht der KM-Transporter EIFEL (1429 BRT) mit 923 Soldaten an Bord vor Libau unter. Nur 138 Menschen können gerettet werden.

23.2.1945

Ein Torpedotreffer des sowjetischen U-Bootes S-4 versenkt den mit 1.500 Heeressoldaten voll belegten Transporter GÖTTINGEN (6200 BRT) auf der Fahrt von Stettin kurz vor Libau. Etwa 1.000 Soldaten können von den Geleitbooten übernommen werden, etwa 500 überleben den Angriff nicht.

6.3.1945

Das Lazarettschiff ROBERT MÖHRING (3344 BRT), mit 737 Verwundeten und 20 Flüchtlingen beladen, geht nach Bombenvolltreffer vor Sassnitz (Rügen) in Flammen auf und sinkt. 353 Verwundete sind nicht mehr zu retten und finden den Tod.
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12.3.1945

Der Dampfer ANDROS (2995 BRT) erreicht mit 2.000 Flüchtlingen aus Pillau an Bord Swinemünde. Während die ersten Menschen bereits von Bord gehen, kommt es zum Bombenangriff auf die Hafenanlagen und Schiffe, bei dem die ANDROS zweimal getroffen wird. 570 Menschen kommen in dem brennenden und sinkenden Wrack ums Leben.
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25.3.1945

Bei einem sowjetischen Artilleriebeschuss auf den belagerten Hafen von Danzig-Neufahrwasser kann der Flüchtlingstransporter UBENA mit knapper Not entrinnen, während die Munitionstransporter BILLE (665 BRT) und WESER (999 BRT) getroffen werden und explodieren. 250 Mann (überwiegend Militärpersonal) kommen dabei ums Leben.

9.4.1945

250 Menschen sterben beim Untergang des Dampfers VALE (5950 BRT), als das Schiff nach Bombenvolltreffer bei Pillau verloren geht.

10.4.1945

Bei einem der letzten Flüchtlingstransporte aus dem belagerten Pillau verliert der Transporter NEUWERK (807 BRT) kurz vor dem Zielhafen Danzig, wo die Flüchtlinge in der Regel an größere Transporter übergeben werden, das vorausfahrende Geleitboot und wird, da es auf Anfrage kein Erkennungssignal abzugeben vermag, von dem deutschen Schnellboot S-708 (Oblt. Silies) durch Torpedotreffer versenkt. Nachdem der Irrtum erkannt ist, können von 1034 nur 78 Menschen geborgen werden.

11.- 13.4.1945

Im sowjetischen Bombenhagel auf die Halbinsel Hela geht der Transporter MOLTKEFELS (7862 BRT) mit 2.700 Flüchtlingen, 1.000 Verwundeten und 300 Soldaten an Bord in Flammen auf. 400 bis 500 Menschen kommen dabei um. – Beim gleichen Angriff wird auch das kleine Lazarettschiff POSEN (1069 BRT) getroffen mit etwa 540 Verwundeten, 100 Flüchtlingen, 30 Soldaten und 50 Mann Personal an Bord. 300 Menschen, überwiegend Verwundete und Flüchtlinge, kommen in den Flammen ums Leben. – 2 Tage später wird der vollkommen überladene Dampfer KARLSRUHE (898 BRT) auf der Reise von Pillau über Hela nach Kopenhagen mit 1.083 Menschen an Bord zweimal von Torpedobomberstaffeln angegriffen und versenkt. Zwei Geleitboote können 113 Menschen aus dem Wasser retten, 970 gehen mit der KARLSRUHE in den Fluten der Ostsee unter.
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16.4.1945

Wiederum vor Stolpmünde torpediert das sowjetische U-Boot L-3 (Kptlt. Konovalov) den mit 7.000 Menschen besetzten Frachter GOYA (5230 BRT) auf der Reise von Hela nach Kopenhagen. Die Torpedos zerreißen das Schiff, innerhalb von 7 Minuten sinkt es. Nur knapp 400 Menschen überleben das Unglück. 

Am selben Tag wird der KM-Transporter CAP GUIR (1536 BRT) Opfer eines Flugzeugangriffs auf Libau. Das Schiff wird vollkommen zerstört, 770 Menschen finden bei diesem Angriff den Tod.
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3.5.1945

Bei einem Luftangriff auf deutsche Schiffsbewegungen attackieren britische Bomber die in der Bucht von Neustadt/Holstein liegenden Passagierschiffe CAP ARCONA (27.571 BRT), DEUTSCHLAND (21.046) und den Frachter THIELBEK (2815 BRT). Auf der CAP ARCONA sterben 5.600 Häftlinge des KL Neuengamme, auf der THIELBEK noch einmal 2.400 Häftlinge. Die DEUTSCHLAND kentert unbeladen.

Literaturhinweis: Heinz Schön, Die Cap Arcona Katastrophe. Dokumentation nach Augenzeugenberichten. Stuttgart: Motorbuch 1989



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