Rudolf Windisch (* 27. Januar 1897 in Dresden; vermisst seit 27. Mai 1918 in Frankreich) war ein deutscher Flieger im Ersten Weltkrieg und Träger des Pour le Merite.

Zwölf Flieger des Ersten Weltkrieges und Träger des Pour le Merite. Rudolf Windisch zweite Reihe, Bildmitte rechts
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Leben
Am 14. September 1914 trat er als Einjährig-Freiwilliger in das Ersatz-Bataillon Infanterie-Regiment 177 ein und rückte nach kurzer Ausbildung gegen die Feinde Deutschlands aus. Nach Verwundung wurde er im Mai 1916 zur Fliegerabteilung 62 versetzt und kam an die Ostfront. Er und sein Beobachter, Oberleutnant Maximilian von Cossel, zerstörten mit Flugzeugbomben wichtige Eisenbahnlinien hinter der russischen Front. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1916 sprengten sie die Bahnlinie Rowno-Brody. Dies wurde im Heeresbericht anerkennend erwähnt.
Nach Einsatz an der Westfront 1917 erhielt er den Hausorden der Hohenzollern.
Aus dem Tagebuch von Rudolf Windisch:
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„Am 24. März 1918 startete ich um 1:35 Uhr mit Vizefeldwebel Schäfer und Offizier-Stellvertreter Beyer meiner Jagdstaffel 66 zum Frontflug. Nördlich Chauny wurden wir von 7 Spads angegriffen und hatten etwa 10 Minuten Kurvenkampf, wonach sich die feindlichen Flugzeuge zurückzogen. Ich stieß darauf auf einen Spad, der zwischen Chauny und Ablecourt kreiste und den ich schon lange Zeit beobachtet hatte. Bei Manicamp erreichte ich ihn und beschoß ihn aus 200-300 Meter Entfernung, worauf ich Ladehemmung hatte. Der feindliche Infanterieflieger – ein Spad-Zweisitzer – ging langsam in Richtung Noyon zur Erde, wo er bei Bretigny sich überschlug und auf der Erde zu brennen anfing.
(..) Am Nachmittag um 4,10 Uhr startete ich wieder mit meiner Staffel zu 4 Flugzeugen. Wir überflogen Chauny in 300 Meter, wo ich ein Geschwader von mehreren feindlichen Spads sichtete. Wir zogen auf 3300 Meter, um über das später als 12 bis 14 Spad erkannte Geschwader zu kommen. Der Feind flog über Chauny-Terguiers bis kurz vor La Fere, wo ich und die anderen 4 Flugzeuge angriffen. Ich begann den obersten Spad des feindlichen Geschwaders auf kurze Entfernung zu beschießen und schoß, bis er aus der Kurve abstürzte. Der Aufschlag erfolgte nach Aussage des Gefreiten Sonneck brennend auf dem Felde. Ich selbst konnte ihn nicht beobachten, da ich einen anderen Gegner angriff, der nach etwa 200 Schuß brennend abstürzte. Absturz und Aufschlag wurden ebenfalls durch den Gefreiten Sonneck in einem kleinen Waldstück beobachtet. Die anderen Spads hatten sich im Laufe des Kampfes zerstreut, und so folgte ich einem weiteren, konnte jedoch nichts mehr ausrichten, da ich meine Patronen verschossen hatte.
(..) Am Tag davor hatte ich einen Sopwith-Doppeldecker bei Barisio abschießen können, so daß ich innerhalb zehn Tagen die Zahl meiner Luftsiege von 9 auf 14 erhöhen konnte.“
Bei einem Luftkampf zwischen Lesges und Couvrelles wurde sein Flugzeug getroffen so dass er notlanden musste. Deutsche Kameraden fanden nur das Flugzeug, von Rudolf Windisch fehlte jede Spur. Meldungen des Roten Kreuzes zufolge sollen ihn feindliche Franzosen gefangengenommen haben. Seitdem gilt er als vermisst.

Rudolf Windisch (rechts) mit Maximilian von Cossel
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Quelle: Metapedia
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