
Karl Dönitz, Begründer der neuen deutschen U-Bootwaffe.
Die deutschen U-Boote im Zweiten Weltkrieg waren der gefürchtete Gegner des auf Beherrschung der Weltmeere fußenden, anglo-amerikanischen Imperialismus. Trotz ihrer, im Vergleich zur feindlichen Marinestärke, von Beginn an stark unterlegenen Zahl, brachten sie den Alliierten schwerste, im Höhepunkt teilweise existenzbedrohende Verluste bei. Die Besatzungen der deutschen U-Boote gehörten zu den tapfersten und opferbereitesten Männern während des fast sechsjährigen deutschen Verteidigungskampfes.
Vorgeschichte
Das deutsch-britische Flottenabkommen
Seit seinem Regierungsantritt hatte es Adolf Hitler als selbstverständliche Aufgabe betrachtet, sein zuvor immer wieder bestätigtes Versprechen einzuhalten und umzusetzen, wonach das auf dem deutschen Volk lastende Versiller Diktat des Ersten Weltkrieges Schritt für Schritt zu revidieren sei. Dementsprechend entschied die deutsche Reichsregierung, das von den Westmächten verhängte, fast vollständige Bauverbot von maritimen Einheiten nicht mehr hinzunehmen.

Das deutsche U-Boot-Kriegsabzeichen.
Um aber andererseits Großbritannien deutlich entgegenzukommen, setzte das Deutsche Reich am 18. Juni seine Unterschrift unter das zuvor ausgehandelte deutsch-britische Flottenabkommen, in welchem es sich verpflichtete, seine Flottenrüstung auf 35 Prozent der englischen Rüstung zur See zu begrenzen. Diese Begrenzung war grundsätzlich für jeden einzelnen Schiffstyp bindend, allerdings wurde Deutschland im U-Bootbau eine Heraufsetzung der Tonnage auf 45 Prozent der englischen zugestanden. Dieses Entgegenkommen entsprang nicht etwa englischer Großzügigkeit, sondern der Tatsache, dass England – als imperialistisch ausgerichtete Seemacht – traditionell nur wenige U-Boote besaß. Zur Zeit des Vertragsabschlusses besaß England nur 54 U-Boote, zu Kriegsbeginn waren es mit 57 nur wenig mehr. Frankreichs U-Bootwaffe dagegen war damals um mehr als ein Drittel, diejenige Italiens um das Doppelte größer.
Der englische Großadmiral Earl Beatty äußerte sich denn auch am 26. Juni 1935 im britischen Oberhaus sehr zufrieden:
„Ich bin der Meinung, dass wir den Deutschen Dank schuldig sind. Sie kamen zu uns mit ausgestreckten Händen und erklärten, dass sie im U-Bootbau mit einem Stärkeverhältnis von 45 zu 100 einverstanden seien. Wenn sie andere Vorschläge gemacht hätten, hätten wir sie auch nicht daran hindern können. Dass wir nun wenigstens von einem Land der Welt kein Wettrüsten zu befürchten haben, ist wahrlich eine Sache, für die man dankbar sein muss.“

U-Boot-Klasse VII C war das meistgebaute Unterseeboot der Kriegsmarine und erfolgreichste U-Boot aller Zeiten und aller Länder.
Ein Jahr später wurde in London das sogenannte U-Bootprotokoll abgeschlossen, welches den Kampf der U-Boote deutlich erschwerte. Demnach musste jedes U-Boot beim Versenken eines Frachters (selbst wenn dieser „zwecks Verteidigung“ mit Geschützen bewaffnet war) wie ein Überwasserschiff vorgehen. Für die Sicherheit der Frachterbesatzungen musste von den U-Booten gesorgt werden, wobei Rettungsboote nicht als ausreichende Sicherheit anerkannt wurden und was somit bedeutete, daß die U-Boote die Handelsmatrosen hätten aufnehmen müssen, was in der Praxis unmöglich war und damit die Versenkung eines Handelsschiffes verunmöglichte.
Trotz dieser Brüskierung trat das Deutsche Reich am 23. November 1936 diesem U-Bootprotokoll bei, was den militärischen Wert der gesamten U-Bootflotte stark reduzierte. In einem daraufhin 1936 von mehreren Staaten einschließlich Deutschlands verabschiedeten Londoner Vertrag wurden alle Bindungen früherer Verträge, die sich auf die Stärkeverhältnisse der einzelnen Seemächte zueinander bezogen, fallengelassen. Nur für das Deutsche Reich bestand weiterhin die 1935 freiwillig übernommene Bindung von 35 bzw. 45 Prozent.
Die ersten U-Boote

U1 vom Typ II A, das erste Boot der neuen U-Bootwaffe.
Bereits mit der Gründung der U-Bootabwehrschule in Kiel-Wik am 1. Oktober 1933 begann die Aufstellung der zukünftigen Mannschaften für die neue U-Bootwaffe. Am 9. Juli 1935 wurde das erste deutsche U-Boot („U1“) vom Typ II A in Dienst gestellt. Insgesamt wurden im selben Jahr 14 U-Boote ausgeliefert, 1936 kamen 21 (Typen II B und I A hinzu. 1937 wurde nur ein Boot in Dienst getellt, 1938 waren es neun Boote (Typ IX A), ehe bis zum Kriegsausbruch 1939 mit 12 Booten (Typen VII B und II C) wieder eine höhere Auslieferungsquote erreicht wurde. Führer der U-Flotille wurde FKpt. Karl Dönitz.
Zu wenig Boote
Letzlich standen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 mit 57 einsatzbereiten U-Booten sogar weniger Boote zur Verfügung, als dies bei den zugestandenen 45 Prozent der britischen Tonnage möglich gewesen wäre, also etwa 15 Boote weniger.
Die deutschen U-Boote im Kampfeinsatz
Das Kriegsjahr 1939
Am Vormittag des 3. September ließ der Befehlshaber der U-Boote, Kapitän z.S. Karl Dönitz folgenden Funkspruch absetzen:
„Vom Befehlshaber der U-Boote: An alle in See befindlichen U-Bootkommandanten. Die Gefechtsbefehle für die U-Bootwaffe der Kriegsmarine sind in Kraft getreten. Truppentransporter und Handelsschiffe sind gemäß Prisenordnung der Haager Konvention anzugreifen. Feindliche Geleitzüge sind ohne Warnung anzugreifen. Passagierschiffe, die nur Passagiere befördern, dürfen nicht angehalten werden. Diese Schiffe sind auch dann nicht anzugreifen, wenn sie in militärisch gesicherten Geleitzügen fahren. gez. Dönitz.“
Am Abend desselben Tages sichtete U 30 unter Kptlt. Fritz Julius Lemp ein mit hoher Fahrt laufendes, abgeblendetes Schiff. Lemp stufte es als Truppentransporter ein, da nichtmilitärische Schiffe laut Haager Konvention nicht abgeblendet, sondern mit den vorgeschriebenen Markierungsleuchten zu fahren haben. Lemp gab daraufhin den Schussbefehl und der Riesendampfer wurde durch drei Torpedotreffer versenkt. Es war der Passagierdampfer Athenia (13.581 BRT), der durch diesen ersten U-Bootangriff des Zweiten Weltkrieges versenkt wurde und in der folgenden Zeit seitens der Westmächte als „Athenia-Zwischenfall“ propagandistisch gebrandtmarkt wurde, da 128 Menschen hierbei den Tod fanden.
Auch in Folge hiervon wurde nun am 6. September die Situation für die U-Boote durch einen an sie gerichteten Funkbefehl noch schwieriger:
„Lage gegen Frankreich noch immer ungeklärt. Eigene Feindhandlungen auch bei Vorgehen gegen feindliche Handelsschiffe nur in Abwehr. Als französisch ausgemachte Handelsschiffe nicht anhalten. Zwischenfälle mit Frankreich streng vermeiden.“
Durch diesen Befehl waren die französischen Schiffe geschützter als beispielsweise neutrale Schiffe, da letztere nach den Bestimmungen der Prisenordnung angehalten, untersucht und im Falle der Beförderung von Banngut aufgebracht werden konnten. Umgekehrt allerdings hatte sich die Gefährdung der U-Boote durch feindliche Einheiten sogar erhöht, da deren Kommandanten nun vor einem möglichen Angriffes ihr Ziel peinlichst und zeitraubend beobachten mussten und in dieser Phase für feindliche Kräfte leichter erkennbar und versenkbar waren. Dennoch erzielten in den kommenden Wochen einige Boote Versenkungserfolge; zusätzlich wurden einige Verminungsoperationen vor englischen Häfen erfolgreich abgeschlossen.
„Ein großer Paukenschlag“: aufsehenerregender Erfolg in Scapa Flow
In der Nacht des 13. Oktober 1939 gelang es Kptlt. Günther Prien, mit U 47 in den an der ostschottischen Küste gelegenen Kriegshafen Scapa Flow einzudringen. Prien ließ sich dabei von der Strömung in den bewachten Hafen treiben, wo ihm die spektakuläre Versenkung des Schlachtschiffes „Royal Oak“ gelang. Trotz wilder britischer Wasserbombenjagd entkam U 47 ungesehen; Günther Prien, der „Stier von Scapa Flow“, wurde über Nacht in Deutschland zum ersten U-Boothelden dieses Krieges.
Erste Geleitzugkämpfe

U-Boot Kommandant Günther Prien
Bereits ab Oktober entwickelten sich die ersten Geleitzugkämpfe, die zum Teil sehr erfolgreich verliefen. In dieser ersten Phase des Krieges war es den U-Booten oftmals noch möglich, sich in der Nacht über Wasser an den Gegner zu schleichen. Dies war für eine erfolgreiche Versenkung aus mehreren Gründen von Nutzen: Zum einen waren die damaligen U-Boot-Typen in getauchtem Zustand nur etwa halb so schnell als über Wasser, wobei die Batterien für die E-Maschinen auch nur eine, nach heutigen Maßstäben sehr begrenzte Zeit Energie lieferten (viele Experten bezeichnen die U-Boote dieser Zeit daher lieber als Tauchboote), zum anderen hatte der Kommandant im aufgetauchten Boot natürlich eine deutlich bessere Orientierung, da sich die elektronischen Unterwasser-Feinderkennungssysteme damals noch auf einem niedrigen Entwicklungsstand befanden. Außerdem war es den Booten nach erfolgtem Angriff oft möglich, sich über Wasser mit höherer Geschwindigkeit wieder ungesehen zu entfernen.
So wurde in den vier Kriegsmonaten des Jahres 1939 letztendlich doch noch eine recht hohe Versenkungsziffer erreicht: Insgesamt 147 feindliche Schiffe mit insgesamt 521.820 BRT Schiffsraum wurden versenkt; zusätzlich wurden zahlreiche Schiffe des Gegners durch Angriffe oder gelegte Wasserminen zum Teil schwer beschädigt, so daß die U-Bootfahrer nicht ohne Optimismus aufs neue Jahr schauten.
Das Kriegsjahr 1940
Das neue Jahr begann, in Anbetracht der viel zu niedrigen Zahl an Booten, wieder sehr erfolgreich. 130 feindliche Schiffe mit mehr als 430.000 BRT Schiffstonnage wurden bereits in den ersten drei Monaten versenkt.
U-Boot-Einsatz während der Operation Weserübung
Am 2. April wurde Konteradmiral Dönitz davon unterrichtet, daß der 9. April der Stichtag für die Operation Weserübung sei. Daraufhin wurden von ihm alle verfügbaren U-Boote, insgesamt 12 Atlantik-U-Boote, 13 kleine U-Boote und 6 Schul-U-Boote zur Sicherung der eigenen Seestreitkräfte, Bekämpfung feindlicher Gegenlandungen und zum Angriff feindlicher Schiffe angesetzt. Als am Morgen des 9. April die Operation Weserübung begann, standen alle deutschen U-Boote in den befohlenen Positionen. In den folgenden Tagen blieben aber, abgesehen von einigen wenigen Erfolgen, im allgemeinen die Versenkungsmeldungen aus. Am 16. April begann man in der Führung zu ahnen, dass das Problem bei den Torpedos zu suchen sein müsse.
Die Torpedokrise vor Norwegen
Ein Funkspruch, der am selben Tag vom Funker des Bootes U 47 einging, hatte zum Ende hin folgenden Wortlaut:
„…22.42 Uhr: vier Schüsse gelöst. Geringste Entfernung 750 m, größte 1500m. Tiefeneinstellung der Torpedos 4 und 5 m. Eine Wand von Schiffen vor dem Boot.
Keine Wirkung. Gegner nicht aufgescheucht. Nachgeladen.
Neuer Anlauf vor Mitternacht: Überwasser. Sicherste Schussunterlagen. Genaueste Überprüfung aller Einstellungen durch Kommandant und I. WO.Vier Torpedos, Tiefeneinstellung wie beim ersten Angriff. Kein Erfolg. …“.
In den nächsten Tagen häuften sich die FT-Sprüche, die von Torpedo-Versagern berichteten. Viele Torpedos detonierten gar nicht, manche auch zu früh oder zu spät. Fast ohne jeden Erfolg waren vier Boote bereits verlorengegangen.
Dönitz zog nun die einzig mögliche Schlussfolgerung und beorderte alle Boote zurück. Eine besondere Torpedokomission mit anerkannten Fachleuten aus Industrie und Wirtschaft wurde einberufen. Eine nun folgende sorgfältige systematische Untersuchung konnte den Fehler schließlich entdecken und beseitigen.
Beginn der Atlantikschlacht
Bereits einen Tag nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen Waffenstillstandes in Compiegne machte sich der BdU (Befehlshaber der U-Boote) auf den Weg zur französischen Atlantikküste, um dort die Möglichkeiten zur Verwendung verschiedener französischer Häfen als U-Bootstützpunkte zu eruieren. Dazu hatte Dönitz bereits Anfang Juni vorsorglich einen Erkundungsstab in das bereits in deutscher Hand befindliche Nordfrankreich entsandt, um dort eine Vorauswahl zu treffen.
Das Ergebnis dieser Erkundungen und Überlegungen war die Einrichtung neuer U-Bootstützpunkte an der Atlantikküste, je einer davon in Brest, Lorient, La Pallice, St. Naizaire und Bordeaux. Ab nun benötigten die deutschen U-Boote deutlich weniger Zeit, um die erfolgversprechenderen atlantischen Operationsgebiete zu erreichen, woraus sich ergab, daß sie eine bedeutend längere Zeit im eigentlichen Kampfgebiet stehen konnten. Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges schöpfte Dönitz trotz der geringen Bootszahlen Hoffnung.
Tatsächlich war ab nun ein Anstieg der Versenkungserfolge festzustellen. Wurden bis Ende März insgesamt 525.414 BRT (Monatsdurchschnitt 105.083 BRT) feindlichen Schiffsraumes versenkt, so betrug die Versenkungsziffer von Anfang Juni bis Ende Dezember 1.847.656 BRT (Monatsdurchschnitt 263.951 BRT). Nur die weiterhin stagnierende U-Bootzahl (die noch geringen Neuzugänge glichen nur eben die Verluste aus) verhinderte größere, damals vielleicht entscheidende Erfolge.

Turm eines U-Bootes vom Typ VII C des meistgebauten deutschen U-Boottyps im Zweiten Weltkrieg
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Das Kriegsjahr 1941

Frankreich, Lorient, 8. Juni 1941. Auslaufen der U-Boote U 123 und U 201, Besatzungen an Deck, winkend.
Mittlerweile gab es immer weniger einzelfahrende englische Schiffe; stattdessen fuhren diese nun in Schiffsgeleitzügen, welche nach außen hin von einer Anzahl von Zerstörern und Korvetten gedeckt wurden. Auf deutscher Seite besann man sich daher auf eine bereits im Ersten Weltkrieg entwickelte Taktik, den sogenannten „Rudel-Angriff“. Hierbei durchkämmten die, wie in einer Kette aufgereihten und in einem gleichmäßigen Abstand zueinander aufgestellten U-Boote die weiten Gebiete des Atlantiks. Sobald eines der Boote einen Geleitzug sichtete, griff dieses nicht umgehend an, sondern meldete der Admiralität und den anderen Booten in einer verschlüsselten Kodierung (Enigma-Kode) die Position des Konvois. Die anderen U-Boote versuchten nun, soweit möglich, diesen zu erreichen, wobei das bereits am Zielort stehende Boot weiterhin nicht angriff, sondern in sicherem Abstand in „Fühlung“ zum Geleitzug blieb (Die flachen U-Boote waren ihrerseits vom Geleitzug aus nicht erkennbar). Waren möglichst viele U-Boote am Konvoi versammelt, griffen diese dann – grundsätzlich nachts – gemeinsam an, was die bewachenden Zerstörer verwirrte und dazu führte, daß besonders erfahrene und tapfere U-Boot Kommandanten sich sogar mitten in den Geleitzug schleichen konnten und dadurch entsprechend größere Versenkungserfolge erzielten.

Bau des U-Bootbunkers in Brest im September 1941
Das dritte Kriegsjahr ging letztendlich nur teilweise erfolgreich zu Ende. Insgesamt war das erste Halbjahr, trotz mit Beginn des Ostfeldzuges zunächst acht in die Ostsee abkommandierter Boote, deutlich erfolgreicher verlaufen als das zweite. Dies lag zum einen daran, daß die U-Bootwaffe zu diesem Zeitpunkt anstelle der geforderten 300 nur über 90 Boote verfügte, zum anderen waren inzwischen 15 Boote ins Mittelmeer abgelaufen, um dort den Kampf in Nordafrika von der Seeseite aus zu unterstützen, vor allem aber mussten ab Ende November weitere 15 Boote beiderseits der Straße von Gibraltar Position beziehen. Hierbei waren die Versenkungserfolge aber geringer als im Atlantik.
Allmählich positiv begann sich aber die inzwischen langsam steigende Anzahl der Neuzugänge auszuwirken. Die neu aus der Erprobung kommenden Boote erlaubten dem BdU die Bildung einer „Nordgruppe“, die neben jenen auf der Gibraltarroute und im Südatlantik eingesetzten Booten operieren konnte.
Das ganze Jahr 1941 hatte aber gezeigt, daß große Versenkungserfolge gegen stark gesicherte Geleitzüge nur in Rudelschlachten erzielt werden konnten. Die Rudeltaktik hatte ihre Schlagkraft und Erfolgsträchtigkeit an einer Reihe von Geleitzügen bewiesen. Was fehlte, waren immer noch U-Boote, um genügend starke und viele Rudel bilden zu können.
Das Kriegsjahr 1942
Mit Beginn des vierten Kriegsjahres nahmen die Versenkungserfolge deutscher U-Boote wieder Ausmaße an, die für die gegnerische Frachtschiffahrt bedrohlich waren. Mit dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten am 12. Dezember 1941 war die unklare Lage für die deutschen U-Bootfahrer beendnet, die bis dahin den strikten Befehl erhalten hatten, keine us-amerikanischen Schiffe anzugreifen, obwohl sich diese bereits seit geraumer Zeit keinesfalls mehr neutral verhalten hatten, sondern in einzelnen Fällen deutsche Boote bedrängt oder sogar angegriffen-, grundsätzlich aber deren Position an englische Schiffe weitergegeben hatten. Obwohl zum Auftakt der Kampfhandlungen gegen die USA zu Beginn des Jahres zunächst nur ganze sechs U-Boote an die amerikanische Ostküste verlegt werden konnten, erzielten diese dort hohe Versenkungserfolge, vor Allem, da die amerikanischen Frachtschiffe noch nicht in Geleitzügen fuhren.
Bessere Treibstoffversorgung durch den Bootstyp XIV.
Im April liefen die ersten U-Boote vom U-Boot Typ XIV. in den Atlantik aus. Diese Boote mit dem selbsterklärenden Spitznamen „Milchkühe“ waren nicht primär für den Tonnagekrieg vorgesehen (sie verfügten allerdings auch über eine kleinere Anzahl an Torpedos), sondern für die Treibstoffversorgung der anderen in See stehenden U-Boote, wodurch deren Operationszeiten deutlich ausgedehnt werden konnten. Dies trug nicht unerheblich zu einem Anstieg der Versenkungsziffern bei.
Große Erfolge gegen alliierte Geleitzüge

Der alliierte Geleitzug PQ 17 am Beginn seiner Reise im isländischen Hvalfjord.
Die Rudeltaktik gegen die alliierten Geleitzüge begann nun, trotz des gesteigerten Risikos für die U-Boote, verstärkt ihre Wirkung zu zeigen. Die monatlich versenkten, feindlichen Tonnagezahlen stiegen nun in bislang nie erreichte Höhen, was allerdings auch daran lag, daß durch den Kriegseintritt der USA und deren Kriegsindustrie der feindliche Frachtverkehr deutlich angestiegen war , so daß es für die in See stehenden deutschen U-Boote ab jetzt leichter war, lohnende Objekte ausfindig zu machen.
Auch im Nordmeer war der alliierte Schiffsverkehr stark angestiegen, vor allem, um der Sowjetunion auch über diesen Weg große Waffenlieferungen zukommen zu lassen. Die dort fahrenden Geleitzüge liefen allerdings Gefahr, von in Nordnorwegen stationierten deutschen Aufklärungsflugzeugen entdeckt zu werden, so daß die U-Boote auf diese Weise zu den Konvois gelotst werden konnten. Unter zahlreichen Erfolgen war der vernichtenste derjenige gegen den aus Reykjavik im englisch okkupierten Island nach dem sowjetischen Nordmeerhafen Murmansk auslaufenden alliierten Geleitzug PQ 17, der im Juli 1942 mit 24 versenkten Schiffen den größten Verlust erlitt, den jemals ein Konvoi im hohen Norden hatte. Nur neun Schiffe erreichten einzeln verschiedene russische Häfen.
Auch die im Mittelmeer eingesetzten U-Boote erzielten nun mittlerweile Erfolge, genannt sei hier der im August von U 73 aus dem britischen Großkonvoi „Pedestral“ versenkte Fluzeugträger „Eagle“ mit 22.600 t.
Das vierte Kriegsjahr lieferte neue Rekorde: Insgesamt 1.094 feindliche Schiffe mit 5.819.065 BRT hatten die deutschen U-Boote vernichtet, hinzu kamen noch 66 weitere von italienischen U-Booten versenkte Schiffe mit 447.150 BRT. Diese Erfolge gipfelten im November mit der höchsten Versenkungsziffer eines Monats (743.321 BRT) während des gesamten Krieges.
Der “Laconia-Befehl”
Am 17.9.1942 erging durch Dönitz der durch die alliierte Propaganda bekannt gewordene, sogenannte „Laconia-Befehl“, eine Anweisung, die der BdU, in Reaktion auf die Beschießung von schiffbrüchigen Engländern und italienischen sowie polnischen Kriegsgefangenen durch die britische Luftwaffe, erteilte. Dieser Befehl war zwar durch das Kriegsrecht gedeckt, wurde aber dennoch von den westalliierten Besatzern nach Kriegsende genutzt, um die „Anklage“liste in den Nürnberger Tribunalen zu erweitern.
Erbeutung der Enigma M4
Am 30. Oktober 1942 ereignete sich ein Vorfall, der schon bald äußerst schmerzliche Folgen für die deutschen U-Bootfahrer haben würde: Nachdem U 559 im Mittelmeer von dem britischen Zerstörer HMS Petard aufgebracht worden war, enterte ein Prisenkommando das Boot und erbeutete wichtige geheime Schlüsselunterlagen (wie Wetterschlüssel und Kurzsignalheft) für die im deutschen U-Bootfunkverkehr eingesetzte Verschlüsselungsmaschine Enigma M4, mit deren Hilfe es dann im Dezember gelang, die Verschlüsselungen zu überwinden.
Das Kriegsjahr 1943
Die letzte Phase der Atlantikschlacht

Die nur von deutschen U-Booten eingesetzte Schlüsselmaschine ENIGMA-M4
Das fünfte Kriegsjahr begann erneut mit Erfolgen für die deutschen Boote, die sich im März noch einmal in der äußerst beachtlichen Versenkungsziffer von 590.234 BRT niederschlugen. Allerdings begann sich nun das Glück zu wenden. Die U-Boote erlitten nun immer stärkere Verluste. Dies lag an mehreren Faktoren: zum einen waren immer mehr alliierte Sicherungssschiffe und vor allem auch Flugzeuge mit Radar ausgerüstet, was die Ortung der U-Boote selbst nachts und bei schlechtester Sicht enorm erleichterte; zum zweiten waren neue Typen von Wasserbomben (Thorpex-Bombe) sowie von deren Werfersystemen eingeführt worden, wie z.B. den „Hedgehog“, der 24 Wabos als Fächer gleichzeitig abwerfen konnte.
Zum dritten standen den Alliierten ab April eine große Zahl von, anhand der erbeuteten Enigma-Unterlagen entwickelten Entschlüsselungsmaschinen für den deutschen Enigma M4-Kode zur Verfügung. Unmittelbare Folge hiervon war – beginnend mit U 118 am 12. Juni 1943 – die Versenkung von neun der zwölf deutschen U-Tanker (“Milchkühe”) innerhalb weniger Wochen im Sommer 1943. Dies führte zu einer Schwächung aller Atlantik-U-Boote, die nun nicht mehr auf See versorgt werden konnten, sondern dazu die lange und gefährliche Heimreise durch die Biskaya zu den U-Boot-Stützpunkten an der französischen Westküste antreten mussten.
Verzweifelte Situation
Nach weiteren enormen U-Boot Verlusten befahl Dönitz, seit Ende 1942 im Range eines Großadmirals, daher bereits am 24. Mai, das Kampfgebiet im Nordatlantik zu verlassen und in den Raum südlich der Azoren auszuweichen. Damit standen zum ersten Mal seit Beginn der Schlacht im Atlantik keine deutschen U-Boote mehr in nordatlantischen Raum.
Trotz der nun fast verzweifelten Lage der deutschen U-Bootfahrer ging der U-Bootkrieg weiter, aus Gründen, die Großadmiral Dönitz später folgendermaßen umriß:
„Wenn wir schon 1943 den U-Bootkrieg eingestellt hätten, wären beim Gegner freigeworden:
1. Ein gar nicht abzuschätzendes Industrie- und Werftpersonal der Alliierten.
2. Durch Aufhören des Zwanges, Geleitzüge zu bilden, etwa 25 Prozent der Handelsschifftonnage zur anderen Kriegsverwendung.
3. Hunderte von Bewachungsstreitkräften und Flugzeugen. Diese hätte der Gegner zu anderen Kriegsunternehmungen einsetzen können.
Schon um dem Gegner diese militärischen Möglichkeiten nicht zu geben, mußte daher im Mai 1943 der U-Bootkrieg fortgesetzt werden. Der Atlantik war das Vorfeld, in welchem in der vordersten Linie die Heimat verteidigt wurde. Die U-Bootwaffe konnte 1943 nicht aufhören, sich einzusetzen. So nahmen denn die U-Bootfahrer in selbstlosem, echtem Soldatentum diese schweren Kämpfe auf sich.“.
Verstärkt wurde ab nun auf deutscher Seite an der Entwicklung neuer, moderner U-Bootklassen und -systeme gearbeitet. Bereits Ende August 1943 wurden die ersten U-Boote mit dem akustischen Torpedo T 5 ausgerüstet. Diese neue Waffe, auch „Zaunkönig“ genannt, ortete die Schallwellen der Zerstörerschrauben und wertete diese für seine Ruderanlage aus. Dies war nach dem FAT (Flächen absuchender Torpedo) und dem LUT (Lagenunabhängiger Torpedo) eine dritte gefährliche Waffe gegen die Hauptfeinde der U-Boote, die Zerstörer.
Das Kriegsjahr 1944
Entwicklung einer neuen U-Bootklasse
Nach den, ab Mai 1943 einsetzenden, vernichtenden Schlägen gegen die U-Bootwaffe widmete man sich in der deutschen Seekriegsleitung verstärkt der Entwicklung des „totalen U-Bootes“, eines Bootes, das nicht nur zum Angriff oder auf der Flucht unter Wasser lief, sondern andauernd. Ein erstes Versuchsboot des Ingenieurs Helmut Walter war bereits im Frühjahr 1940 von der Kieler Germaniawerft erprobt worden. Dieses Boot erzielte Unterwassergeschwindigkeiten von 26 kn. Alle bisherigen Typen der Kriegsmarine liefen unter Wasser höchstens 9 kn.
Der Serienbau dieses U-Boottyps war aber vom damaligen OKM Erich Raeder aus Sorge vor dadurch enstehenden Verzögerungen im Bau der (damals allerdings dringend benötigten) herkömmlichen und bereits erprobten U-Bootklassen abgelehnt worden.
Erst Ende 1942 hatte man sich auf einen schneller entwickelbaren Kompromißentwurf geeinigt; Großadmiral Dönitz hatte daraufhin im Juni 1943 die ersten Konstruktionszeichnungen für ein großes Elektroboot des Typs XXI, das unter Wasser 18 kn erzielte, erhalten. Eine Serie von 26 Booten dieses Typs war danach auf Stapel gelegt worden.
Es war aber mit Beginn des sechsten Kriegsjahres allen Beteiligten klar, daß dieses vielversprechende und in technischer Hinsicht revolutionäre U-Boot nicht vor Ende 1944 zur Front gelangen konnte. Bis dahin musste man sich also weiterhin mit den inzwischen veralteten Bootstypen behelfen, welche mit verschiedenen Neuentwicklungen etwas verbessert wurden. Als wichtigste Erweiterung ist die Einführung (Februar ’44) des sogenannten „Schnorchels“ zu nennen, durch den die Dieselmotoren der U-Boote auch unter Wasser genügend Sauerstoff erhielten und was den U-Booten somit, zumindest dicht unter der Wasseroberfläche, Überwassermarsch-Geschwindigkeiten erlaubte. Dieser Schnorchel wurde später noch mit einem speziellen Gummiüberzug versehen, der die Ortungsmöglichkeiten durch feindliches Radar weiter minimierte.
Daneben kamen auch einige Typen Kleinst-U-Boote (mit 1-3 Mann Besatzung) zum Einsatz.
Endgültiges Ende der Geleitzugschlachten
Im Februar gab die U-Bootführung den Geleitzugkampf westlich von England endgültig auf. Die Verluste standen in keinem Verhältnis mehr zu den Erfolgen. Damit waren die letzten Versuche, mit neuen Waffen und Funkmeßgeräten zu einem zweiten Aufschwung im Atlantikkampf zu kommen, verlustreich gescheitert. Großadmiral Dönitz kam nach langen Beratungen mit dem Gesamtstab des BdU zu der Überzeugung, daß der Rudelansatz nicht mehr gewagt werden dürfe.
U-Boote im Kampf gegen die Invasionsflotte
Mit Beginn der Invasion erlebte die U-Bootwaffe noch einmal einen verlustreichen Großeinsatz, der bis zum 28. August andauerte. Durch den Einsatz dieser Boote verloren die Alliierten in der Seinebucht und vor der englischen Küste fünf Sicherungsfahrzeuge und zwölf Schiffe mit 56.845 BRT. Sechs weitere Schiffe, darunter ein Sicherungsfahrzeug, wurden torpediert.
Aus Brest waren am 6. Juni 17 U-Boote ausgelaufen; St. Nazaire stellte 14 Boote, La Pallice war mit vier Booten und Lorient mit einem Boot an den Verteidigungsmaßnahmen beteiligt. In einem dramatischen Ringen fiel Boot um Boot aus.
Nachdem die Alliierten am 4. August bei Avranches einen Ausbruch aus der Halbinsel Cotentin unternahmen, waren auch die U-Bootstützpunkte in der Biskaya, obwohl zum Teil noch bis Kriegende als Festungen gehalten, für die deutsche U-Bootwaffe als anlaufbare Häfen verloren. Von Ende August bis Ende September wurden die Front-Flotillen nacheinander in den Raum Norwegen verlegt.
Das Kriegsjahr 1945
Dramatische zahlenmäßige feindliche Übermacht

8. Juli 1944: U 243 unter Beschuß durch eine “Sunderland” etwa 170 Seemeilen westlich von St. Nazaire. Das Boot sinkt während des Angriffs.
Mit Beginn des letzten Kriegsjahres hatte sich die allgemeine Lage der U-Boote durch die erdrückende Übermacht der feindlichen Massenstreitkräfte dramatisch verschlechtert. Zwar kamen nun endlich die ersten U-Boote der neuen Klasse XXI und auch die parallel dazu entwickelten, neuartigen kleinen Küsten-U-Boote der Klasse XIII zum erfolgreichen Einsatz, aber deren überlegene Eigenschaften stellten angesichts der zahlenmäßig absoluten Überlegenheit der Feindstreitkräfte nur noch ein verschwindend geringes Gegengewicht dar. Als Beispiel für dieses absurd anmutende Zahlenverhältnis seien hier die die letzten noch in Serie gebauten, ebenfalls neuartigen Kleinst-U-Boote des Typs XXXII „Seehund“ genannt:
Es handelte sich um Zwei-Mann-Boote mit allen technischen Einrichtungen größerer Boote. Dieser Bootstyp hätte den Alliierten sehr gefährlich werden können. Die ersten Boote liefen aber erst im Januar 1945 von Yimuiden gegen die Themsemündung aus. Die Alliierten setzten tatsächlich 500 Fahrzeuge und über 1500 Flugzeuge ein, um die täglich im Operationsgebiet stehenden 3 bis 5 „Seehunde“ zu jagen. Es jagten somit grob geschätzte 10.000 alliierte Seeleute durchschnittlich 8 (acht!) in See stehende deutsche U-Boot-Fahrer. Bei dieser riesigen Meute ist es nicht verwunderlich, daß diese Boote kaum noch zum Schuss kamen – es wird aber hierbei wieder einmal ein bezeichnendes Licht auf die von den heutigen BRD-Medienhuren unentwegt propagierte Helden- und Opferbereitschaft der alliierten „Befreier“ geworfen, die ja, wie auch aus zahllosen Hollywood-Machwerken allseits bekanntgemacht, entbehrungsreich und edel gegen einen übermächtigen und grausamen, aber dumpfen deutschen Gegner kämpfen mussten. Das exakte Gegenteil war der Fall!
Die Einsätze der deutschen U-Boote von Mitte April bis zum 5. Mai im Seeraum um England sahen noch einmal ein letztes Aufbäumen der wenigen noch einsatzbereiten Boote. Auch hier zeigten die neuen U-Boottypen ihre überragenden Kampfeigenschaften.
Viele der Boote gingen in diesen letzten vier Wochen noch verloren.
Das Ende
In der Nacht zum 5. Mai 1945 versenkten sich bei Bekanntwerden der unmittelbar bevorstehenden Kapitulation entsprechend dem Stichwort „Regenbogen“ in der inneren Flensburger Förde 28 U-Boote, in der Geltinger Bucht gingen 36 Boote unter. In Cuxhaven wurden zwei und in Eckernförde ein weiteres Boot versenkt.
In Lübeck, Bremerhaven, Vegesack, Wilhelmshaven, Warnemünde und Nordenham hatten sich zwei Tage zuvor insgesamt 39 U-Boote selbst versenkt. Hinzu kamen 79 U-Boote, die in der Lübecker Bucht, in der Kieler Förde, in Eckernförde, im Kaiser-Eilhelm-Kanal und vor Bornholm sanken. Der letzte U-Booterfolg wurde in der Nacht zum 6. Mai vor Nordamerika errungen, als U 835 unter Oblt. z.S. Frömsdorf vor Block-Island den Dampfer „Black Point“ (5.353 BRT) versenkte.
Am 9. Mai 1945 wandte sich der neue Reichspräsident und Großadmiral Dönitz mit seinem letzten Tagesbefehl an alle in See stehenden deutschen U-Boote:
„9. Mai 1945, 0140-2026/8/k2 O an alle Boote:
U-Bootmänner!
Nach einem heroischen Kampf ohnegleichen habt ihr die Waffen niedergelegt. Das höchste Opfer müßt ihr jetzt eurem Vaterland bringen, indem ihr bedingungslos folgende Weisungen durchführt. Zahlreiche Opfer werden dadurch in der Heimat vermieden. Der mit FT 341/314/316/319 auf Küste erteilte Befehl zum Rückmarsch nach Norwegen ist aufgehoben.
Euer Großadmiral.“
Was folgte, war die Weisung, dass alle U-Boote von nun an direkt zum nächsten US- oder englischen Hafen zu laufen und sich zu ergeben hätten.
Von den 43 Booten, die zum Zeitpunkt der Kapitulation in See standen, liefen 23 englische, 3 amerikanische, 4 kanadische Häfen an, 7 fuhren nach Kiel oder Norwegen. Eines strandete bei Amrum, ein weiteres lief in der Elbe auf eine Mine, zwei strandeten und vernichteten sich vor der portugiesischen Küste und zwei fuhren nach Argentinien.
Weitere noch intakte, in verschiedenen Häfen liegende Boote liefen nach und nach zu den alliierten Sammelplätzen aus. Einige Boote teilten sich die Alliierten als Kriegsbeute, der Rest wurde in der Operation „Deadlight“ von britischen Seestreitkräften versenkt.
Fazit

Deutsche U-Boote als britische Kriegsbeute in Lisahally (Nordirland)
Die deutschen U-Boote hatten in einem fast sechsjährigen Ringen gegen einen von Anfang an materiell- und zahlenmäßig weit überlegenen Gegner große Erfolge errungen. Daß sie trotz der Tapferkeit der U-Bootmänner nicht den letztendlichen Sieg errangen, lag an der Tatsache, daß die Kräfte des Deutschen Reiches fast während des ganzen Krieges aufs Äußerste angespannt waren, sodass die notwendige U-Bootrüstung nie erreicht werden konnte.
Diese Tatsache erschien oftmals als Vernachlässigung der U-Bootwaffe und wurde der damaligen Reichsführung manchmal zum Vorwurf gemacht, mit dem Hinweis, daß eine genügend große U-Bootwaffe den Krieg zu Gunsten des Reiches hätte entscheiden können. Dies soll hier nicht vollständig in Zweifel gezogen werden, allein, man tut hier der ehemaligen Reichsführung wohl doch Unrecht.
So gilt es zu bedenken, daß alle zusätzlichen Kräfte, die dem U-Bootbau zugeführt worden wären, an anderer Stelle im Heer und in der Luftwaffe wieder gefehlt hätten. Ob aber eine maritime und imperiale Kolonialmacht wie Großbritannien selbst bei Wegfall der britischen Inselzentrale tatsächlich kapituliert hätte, bleibt doch zweifelhaft. Großbritannien hätte seinen plutokratischen (und letzlich selbstzerstörerischen) Kampf dennoch auch von Kanada und den anderen Dominions aus weitergeführen können, zumal hinter England immer die USA gestanden hat. Adolf Hitler hatte dagegen, zumindest nach 1941 das primäre Ziel, durch eine kontinentaleuropäische Autarkie nicht mehr, wie in der Vergangenheit, durch die angloamerikanischen Imperialmächte erpreßbar bzw. aushungerbar zu sein. Dies wäre aber nur durch eine möglichst schnelle Ausschaltung des bolschewistischen Kolosses im Osten möglich gewesen, weswegen auch der Großteil der Rüstung dort eingesetzt wurde.
Aus Sicht der tapferen, immer in – teils geradezu hoffnungsloser – Unterlegenheit kämpfenden U-Bootfahrer war diese bewusste Zurückstellung der U-Bootwaffe und gesamten Marine verständlicherweise aber kaum nachvollziehbar. Sie gaben ihr Bestes und bekamen doch nur sehr wenig! Ihr Kampf bleibt allen Deutschen, die es noch sein wollen, eine Aufforderung zu etwas Größerem als ein (noch) relativ wohlhabendes Sklaven- und Spießertum unter der jüdisch-angloamerikanischen Finanzwelt!
Von den 39.000 deutschen U-Bootfahrern sind nach den offiziellen Feststellungen 27.082 gefallen.
Zum Schluss
Requiem
Zum Gedenken
unserer gefallenen U-Boot-Kameraden
Wir können nicht vor Gräbern stehen
zum Gedenken unserer Toten.
Wir sehen nur im Geist die Flagge wehn,
für die sie starben in ihren Booten.
Sie haben gekämpft getreu ihrem Eid
und waren immer so nahe dem Tod,
gegen Zerstörer und Flugzeug vereint,
kam oft das Ende auf sinkendem Boot.
Im Eismeer und vor Grönland bis Kap Horn,
stampfend meist auf sturmgepeitschtem Meer,
sind stahlharte Kämpfer sie geworden.
Doch der Atlantik gibt sie nicht mehr her.
Auch in all den and’ren Ozeanen
ruhen sie meist in großen Tiefen.
Schiffe zieh’n darüber ihre Bahnen
Mir ist oft, als ob sie uns noch riefen.
von
Wolfgang Hirschfeld
Anmerkung: Wolfgang Hirschfeld fuhr während des Krieges als U-Bootfunker auf mehreren U-Booten.
Quelle: Metapedia
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